
Reisebericht 2020
Terroristische Anschläge, Ausgangsperren, Polizeipatrouillen: In Burkina Faso herrscht der Ausnahmezustand. Und dennoch sind Frank Weske und Bernd Kahler dorthin gereist – über Ouagadougou, der Hauptstadt des Landes, Richtung Osten nach Diabo und Fada N’Gourma, wo der Verein Starke Kinder mehrere Hilfsprojekte unterhält.
„Natürlich war die Reise nicht ganz ungefährlich“, sagt Weske, Vorsitzender des Vereins „Starke Kinder“. Doch mit Antoine habe man vor Ort jemanden, der sich genauestens auskennt und die Lage gut einschätzen kann. „Unser Gebiet ist bisher nicht betroffen gewesen und Antoine hat uns grünes Licht gegeben“, so Weske, der – mit Ausnahme des vergangenen Jahres – jedes Jahr nach Burkina Faso fliegt, um die Entwicklung der Hilfsprojekte in Augenschein zu nehmen.
Dieses Mal hat ihn Bernd Kahler, Mitarbeiter der Volksbank Schnathorst in das westafrikanische Land, das zu den ärmsten der Welt gehört, begleitet. „Es war viel eindrucksvoller, als ich erwartet habe“, sagt Kahler. Ihn habe überrascht zu sehen, wie zufrieden die Menschen dort sind. „Sie haben so wenig und leben auf einem so niedrigen materiellen Niveau. Und doch scheint mir, dass sie doppelt so zufrieden sind wie die Menschenhier in Deutschland. “Eigentlich müsste ein jeder dort in Burkina Faso einmal eine längere Zeit verbringen. „Das erdet“, sagt Kahler.
Besonders beeindruckt hätten ihn die Nonnen, „die ihr ganzes Leben vollständig hergeben, um anderen zu helfen. “Sie kümmerten sich von morgens bis abends um ihre Einrichtungen und die Menschen, die dort leben. Einer der Gründe, weshalb die Hilfsprojekte von „Starke Kinder“ in Burkina Faso sich so vorbildlich entwickeln. „Es läuft alles außerordentlich gut“, konstatiert Weske. Alle Einrichtungen seien sauber und ordentlich erhalten. Das gelte sowohl für die humanitäre Einrichtung C.R.E.N. und die Grundschule in Diabo als auch für das Heim für Straßenkinder und die Krankenstation Bethanie in Fada N’Gourma.
Und selbstverständlich auch für das neueste Projekt, das Waisenhaus Maison Gerlach, dessen offizielle Einweihung Kahler und Weske bei Ihrem Besuch selbst miterleben
konnten. „Es war ein großartiges Fest“, zeigen sich die Besucher aus Hüllhorst begeistert. Der Pfarrer war dort und der stellvertretende Bürgermeister, ein Vertreter vom Sozialdienst, eine Chefärztin aus Diabo und die oberste Nonne des katholischen Ordens „Notre-Dame des Apôtres“. Reden wurden gehalten und Erfahrungen ausgetauscht, gemeinsam gegessen und Geschenke überreicht. „Und wir haben natürlich das Waisenhaus besichtigt“, sagt Weske.
Zehn Kinder, alle nicht älter als ein Jahr, sind derzeit im Maison Gerlach untergebracht. Um ihr Wohlbefinden kümmern sich vier Schwestern unter der Leitung von Soeur Marceline M’Po, die auch dem C.R.E.N. vorsteht und von Weske als „die gute Seele“ der Einrichtung bezeichnet wird. Platz vorhanden im Maison Gerlach ist für insgesamt 30 Kinder, die bis Ende ihres dritten Lebensjahres dort versorgt werden sollen. „Danach gehen sie zu Verwandten, kommen in Pflegefamilien unter oder werden zur Adoption freigegeben“, erklärt Weske. Gebaut und eingerichtet werden konnte das Waisenhaus Maison Gerlach dank der Spenden, um die das Lübbecker Familienunternehmen Eduard Gerlach anlässlich seiner 150-Jahr-Feier statt Geschenken gebeten hatte, und der Aufstockung des gesammelten Betrages durch die Familie Gerlach-v. Waldthausen.
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich in Form einer Patenschaft engagieren. Als Pate übernimmt man die Kosten für das Essen eines Kindes – für eine Woche, einen Monat oder ein ganzes Jahr. „Mit wenig Geld, kann man hier sehr viel bewirken“, sagt Weske.
1,60 Euro kostet das Essen pro Kind und Tag. Wer Interesse hat, meldet sich bei „Starke Kinder“ per E-Mail info@starkekinder.de oder telefonisch unter 05744 / 510 016.