Aktivitätenbericht Maison Samuel des 2. Halbjahres 2022

Ein Tag geht vorbei, ein anderer kommt. Ein Jahr ist zu Ende gegangen, ein neues Jahr beginnt, das Jahr 2023. Im Namen aller Kinder und Jugendlichen, im Namen des Betreuerteams von Heim Samuel möchte ich Ihnen von den durchgeführten Aktivitäten des 2. Halbjahres 2022 berichten.

Zunächst möchten wir Ihnen ein glückliches Neujahr wünschen! Für 2023 wünschen wir Ihnen und Ihren jeweiligen Familien viel Gesundheit, Frieden, Liebe und viel Erfolg bei Ihren Projekten.

Das vergangene Jahr war für uns alle sehr anstrengend. Wir haben u.a. viele soziopolitische Unruhen und Putsche erlebt. Die von Terroristen begrabenen handwerklich gefertigten Minen, die für Landwirtschaft schlechte Regenzeit mit voraussehbarer Hungersnot machen uns Angst. Aber unser Vertrauen zu Gott lässt uns hoffen, dass sich die Sicherheitslage verbessern wird. Dank Ihrer starken vielfältigen Unterstützung konnten wir viele von unseren üblichen Aktivitäten erfolgreich durchführen und wir sind Ihnen dafür sehr dankbar.

Durchgeführte Aktivitäten

I. Aufnahme der Kinder und Jugendlichen

Aufnahme der Kinder und Jugendlichen Wir haben dieses Halbjahr mit achtzehn Kindern und Jugendlichen begonnen: elf Jungen und sieben Mädchen. Wir haben zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen aufgenommen. Das Mädchen, das von seiner Familie ausgerissen war, wurde als Straßenkind aufgenommen. Der Junge wurde auf Antrag seiner Mutter aufgenommen. Sie verfügte über keine Mittel, um ihren Sohn zu ernähren und zu erziehen. So haben wir die Aktivitäten des Halbjahres mit zwanzig Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Bevor wir das Halbjahr beenden, sind drei ausgerissen. Der erste ist in seine Familie zurückgekehrt. Der zweite ist wegen seines schlechten Verhaltens ganz freiwillig ausgerissen. Der dritte ist weggelaufen, als er festgestellt hatte, dass ihn seine Familienangehörigen suchten. So haben wir das Halbjahr mit siebzehn Kindern und Jugendlichen beendet.

II. Bildung der Kinder und Jugendlichen

Das Schuljahr 2022 – 2023 hat im Oktober 2022 begonnen. Dreizehn Kinder und Jugendlichen waren in Schulen eingeschrieben. Zwei machen ihre berufliche Ausbildung in Werkstatten weiter. Madi macht seine berufliche Ausbildung als Fliesenleger weiter. Der letzte, der mit seiner Lehre als Tischler fertig ist, leistet kleine Arbeiten hier und da und wartet auf seine berufliche Wiedereingliederung in seine Familie.

Im schulischen Bereich

In der Grundschule besuchen die acht Kinder folgende Klassen: ein die 1. Klasse, ein Mädchen die 3. Klasse, vier Jungen die 5. Klasse und ein die 6. Klasse. In der Sekundarschule besuchen drei Mädchen die 7. Klasse, ein Mädchen die 8. Klasse und ein Mädchen die 13. Klasse. Sie möchte nach dem Abitur Medizin studieren. Die Berufsschülerin, die das „Institut de Travailleurs du Burkina Faso“ besucht, hat das Jahr erfolgreich beendet und setzt jetzt mit dem 2. Jahr fort.

Im Bereich der schulischen Ausbildung

In diesem Bereich haben wir zwei Jungen. Der eine macht eine Lehre als Schweißer und der andere als Schneider. Der erste hat diese Entscheidung getroffen, weil er viel älter ist, im Vergleich zu der besuchten Klasse. Der zweite hatte viele Schwierigkeiten und nur schlechte Ergebnisse in seiner Klasse.

III. Psychologische Begleitung

Wie wir es schon im Bericht von Juni betont hatten, ist der Priester und auch Psychologe, der uns bei den Begleitungsaufgaben half, ist versetzt worden. Er hat im Juli 2022 Fada N’Gourma verlassen. Seitdem sind wir auf der Suche nach einem Psychologen. Es ist schwer einen zu finden, und wenn wir einen finden, sind die Leistungsbedingungen schwer zu erfüllen. Wir tauschen gerade mit einem, der in Ouagadougou wohnt. Er möchte, dass wir mit den Kindern und Jugendlichen nach Ouagadougou fahren. Das können wir leider nicht leisten.

IV. Die psychosoziale Begleitung

Für das Wachstum und die gute Entwicklung der Kinder und Jugendlichen haben wir ständig mit dem hiesigen Sozialdienst, der Polizei, mit Abteilungen des Rathauses, mit den Familien der jeweiligen Kinder und Jugendlichen, mit den Nonnen des Nonnenordens NDA in Fada N’Gourma, mit der Kirche zusammengearbeitet.

V. Sozialisierungsaktivitäten und kulturelle Aktivitäten

Während der Regenzeit haben die Kinder Mais und Okra angebaut. Jetzt arbeiten sie auf dem Gemüsegarten und können schon Gemüse ernten. Zwei Jugendliche haben eine Schulung in Informatik bekommen. Zwei weitere haben an einem biblischen Camp teilgenommen. Zu Beginn des Schuljahres konnten wir einen Gottesdienst im Oktober halten.

Einige Kinder und Jugendliche konnten der Zeremonien von Gelübde oder Jubiläum der Nonnen vom Nonnenorden NDA beiwohnen.

Im Übrigen wurden die Kinder und Jugendlichen am 26. Dezember 2022 zum Weihnachtsfest von den Nonnen eingeladen. Sie erlebten dabei einen gemeinsamen Gottesdienst mit seiner Exzellenz Pierre Claver MALGO, dem Bischof von Fada N’Gourma. Am Ende des Gottesdienstes haben sie eine gemeinsame Mahlzeit mit dem Bischof, den Nonnen, dem Betreuerteam und anderen Gästen gehabt.

Die üblichen Freizeitaktivitäten wie das Fernsehen, Tischfußballspiel, Tanzen usw. wurden von den Kindern und Jugendlichen durchgeführt und das alles hat ihnen viel Freude gemacht.

VI. Eingliederung und Wiedereingliederung in die Gesellschaft

Wir hatten Verhandlungen mit der Familie von Innocent unternommen, damit er vor Weihnachten in seine Familie zurückkehrt. Nach Überlegung haben wir es für besser gehalten, dass er Weihnachten zusammen mit den anderen feiert und erst danach in seine Familie zurückkehrt.

Die Ergebnisse

Im Allgemeinen sind wir mit den Ergebnissen der durchgeführten Aktivitäten zufrieden. Wir schätzen das 2. Halbjahr als positiv trotz der vielen internen und externen Herausforderungen.

VII. Schwierigkeiten

Die Krise bei den Jungen besonders nimmt zu. Im letzten Bericht hatten wir von einem Jungen geschrieben, dass er dickköpfig und undiszipliniert war. Durch die Vermittlung seines Patenonkels konnte er ein anderes Heim integrieren. Wir sind gezwungen, Kinder oder Jugendliche in ihre Familien zurückzuschicken, die ihr schlechtes Benehmen nicht verbessern wollen. Nur so können wir Kindern helfen, die sich um eine Verbesserung ihres Verhaltens bemühen und die keine Verwandten haben, die für sie sorgen können. Mit unserem Auto haben wir auch viele Schwierigkeiten dieses Jahr gehabt. Wir haben es mehrmals reparieren lassen, aber die Pannen sind immer noch da. Manchmal lässt es uns unterwegs im Stich, wenn wir einige Aktivitäten durchführen oder wichtige Besorgungen für das Heim erledigen müssen. Wie es uns vorgeschlagen wurde, haben wir einen Kostenvoranschlag für die Reparatur erstellen lassen. Den Kostenvoranschlag schicken wir anbei. Wir kommen mit einem Anliegen zu Ihnen: die Anschaffung eines anderen Autos, eines Kleinbusses (Buli), wenn möglich. Den Kostenvoranschlag schicken wir auch anbei.

VIII. Perspektiven

Zu Beginn dieses Jahres haben wir Zukunftsperspektiven, die wir auf die Tabelle weiter unten vorstellen.

BEZEICHNUNGBETRAG IN CFA FRANCS
Metallstühle (100) und Stühle für Büros1.700.000
Anschaffung von zwei (02) Zelten von je hundert (100) Plätzen1.200.000
Bau eines Raums für Kuchenbacken2.752.140
Reparaturkosten des Autos1.183.000
Kostenvoranschlag für die Anschaffung eines Kleibusses (Buli)28.000.000

Schlussfolgerung

Wir freuen uns über die Aktivitäten, die wir während dieses 2. Halbjahres durchführen konnten. Wir sind Ihnen für Ihre starke Unterstützung sehr dankbar. Die Erziehung der Kinder und Jugendlichen geht weiter und wir sind auf Ihre ständige Hilfe und Gottes Gnaden angewiesen. Gott segne Sie und Ihre jeweiligen Familien. Wir sagen Ihnen nochmal Merci, barka, tuondi tuondi, thank you, Danke schön!

Anhang

Die Miete von Stühlen und Zelten läuft gut und es gelingt uns die Mieter zufriedenzustellen. Manchmal ist die Nachfrage so stark, dass wir nicht immer in der Lage sind, alle potenziellen Kunden zu befriedigen. Wenn es möglich wäre, wurden wir uns 100 weitere Stühle und 2 weitere Zelten anschaffen.

Brot backen ist eine der Einkommensbringende Aktivitäten für das Heim Samuel. Bis jetzt backen wir das Brot in unserer Küche, aber das ist manchmal störend. So haben wir vor, einen kleinen Raum zu bauen, um diese Aktivität durchführen zu können.

Wir wollen den Bau von kleinen Häusern vorübergehend einstellen, weil zwei davon noch nicht bewohnt sind. Deshalb schlagen wir vor, die anderen Realisationen fortzusetzen.

Die Fotos weiter unten zeigen die Ausbauarbeiten an der Mauer der südlichen Seite von Heim Samuel: Jenseits der Mauer ist die Grundschule Simandari. Das Regenwasser vom Schulhof dieser Seite fließt in Richtung Norden und verursacht die Überschwemmungen im Heim Samuel. Die Ausbauarbeiten haben zum Ziel, dieses Wasser so abzuleiten, dass es nicht mehr durch Heim Samuel fließt.